Trauerrede mit Herz - Blog

von | 10. Okt.. 2024 | 0 Kommentare

Warum ich in meinen Trauerreden NICHT über Hoffnung spreche

In den letzten 8 Jahren durfte ich viele Trauerreden in Wien und Umgebung halten. In diesem Beitrag teile ich, warum ich in keiner Grabrede das Wort Hoffnung verwende,

Achtung Spoiler: Für mich gibt es ein Wort, das so viel mehr Kraft hat und das wir Menschen wieder verinnerlichen dürfen. Mehr davon gegen Ende des Beitrags.

Warum die Hoffnung stirbt

Hoffnung ist eines jener Worte, die für mich von der katholischen Kirche geprägt sind.

Es hat nichts Positives an sich.

kurz gesagt: Hoffnung entfernt uns von uns selbst und hält uns klein.

Denn…
Wir hoffen auf Erlösung.
Darauf, dass irgendwo irgendwer irgendwann gut zu uns ist.
Wir hoffen, dass bald alles besser ist.
Wir hoffen, dass sich Dinge ändern.

Hoffen passiert zumeist über den Verstand.

Unser menschlicher Geist klammert sich hoffend an etwas, das Veränderung bedarf.

Es ist ein permanenter Mangelgedanke, der mitschwingt. Ob das Gewünschte eintritt, liegt nicht in der Macht der Hoffenden.

Hoffnung und Angst

Wir Menschen leben in einer Welt, in der Angst geschürt wird. Über Medien, Werbung und Social Media.

Alldem sind wir tagtäglich passiv ausgesetzt.
Es ist ein permanentes Bangen, dass doch endlich etwas im Außen geschieht, das uns unsere Angst nimmt.

Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der sich in unseren Tagen jedoch weit von seiner ursprünglichen Funktion entfernt hat.
Angst ist ein Machtinstrument geworden.
Besonders verbreitet ist die Verlustangst. Die Angst, jemanden oder etwas Wertvolles zu verlieren.

Wer Angst hat, muss hoffen.

Hoffnung entfernt uns von uns selbst

Wenn wir hoffen, geben wir unsere Verantwortung ab. Wir fokussieren uns auf etwas im Außen, über das wir zumeist keine Kontrolle haben.

Wir machen uns selbst klein, wenn wir hoffen, dass endlich etwas passiert, das alles besser macht.

Mir ist bewusst, dass das ein polarisierender Gedanke sein mag. Denn für viele Menschen, vor allem in herausfordernden Situationen, etwa in Kriegsgebieten, ist Hoffnung eine von wenigen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, um eine bessere Zukunft zu ersehnen.

Mir geht es vor allem darum, einem ganz anderen Gefühl in uns endlich wieder mehr Raum zu geben und Aufmerksamkeit zu schenken.

Darüber spreche ich in meinen Trauerreden

Gerade wenn wir den Tod eines geliebten Menschen betrauern, dürfen wir wieder zu einem Gefühl zurück finden, das seit Anbeginn der Zeit existiert.

Ein Gefühl, ein Funke, ein Urknall, der das Leben selbst hervorgebracht hat.

Eine Gewissheit, dass alles, was ist, dem ewigen Kreislauf folgt.

Wir dürfen wieder VERTRAUEN in uns finden.

Jenes Vertrauen, das wir vergessen haben, als wir unsere Macht abgegeben haben.
An die Politik.
An die Religion.
An alles, was uns im Außen daran erinnert, dass alles im Leben 2 Pole hat.


Zumeist sind wir fest mit dem einen Pol, der uns die Herausforderungen, Schwierigkeiten und Widrigkeiten des Lebens zeigt, verbunden.
An diesen klammern wir uns in der Hoffnung, es möge sich ändern. Es möge endlich wieder eine Balance geben.

Wie viel einfacher wäre es, wenn wir endlich wieder Vertrauen in uns finden.

Das Vertrauen, dass das Leben und der Tod zusammengehören.
Das Vertrauen, dass alles, was ist, was war und was sein wird auf ewig miteinander verbunden ist.
Das alles einem einzigartigen Kreislauf folgt.

Wenn wir VERTRAUEN wieder leben, verändert sich alles.

Warum der Tod eines geliebten Menschen uns VERTRAUEN lehren kann

VERTRAUEN in uns zu finden, ist nicht leicht. Aber, wenn es möglich wird, es zu fühlen, kann und wird es das Leben verändern. In jedem Moment.

Der Tod eines geliebten Menschen konfrontiert uns mit so vielen Gefühlen.
Allen voran mit dem Zweifel, ob es ein Wiedersehen geben wird.
Ob es ein Leben danach gibt.

Natürlich gibt die Religion Antworten darauf, die wir glauben können oder eben nicht.

Wieviel wertvoller ist es doch, selbst zu jenem Vertrauen zu finden, das uns Menschen seit jeher ausmacht:

Das Vertrauen in das Leben selbst.
Das Vertrauen in uns und in den göttlichen Funken in uns.
Das Vertrauen darauf, dass wir Seelen in einem Körper sind.
Das Vertrauen darauf, dass alles, was ist, einem natürlichen Kreislauf folgt.
Das Vertrauen in die Unsterblichkeit von allem, was ist.

Wenn wir das wieder fühlen können, brauchen wir nicht mehr zu hoffen.

In meinen Trauerreden nehme ich die trauernden Hinterbliebenen dorthin mit, wo sie wieder ihr Vertrauen finden können.
Dorthin, wo der geliebte Mensch, der gegangen ist, weiterhin um sie ist. Lediglich in anderer Form.


Weiterer Beitrag zum Thema: Warum ich in meinen Trauerreden NICHT über LOSLASSEN spreche.

Ich freue mich, wenn Sie Ihre Gedanken zum Thema „Hoffnung“ in den Kommentaren teilen ♡.




Wenn Sie sich für eine persönliche und liebevolle Trauerrede mit Herz entscheiden, dann melden Sie sich gerne bei  mir unter 0660/ 1234 376.

 

Ich freue mich von Herzen darauf, Sie bei der Verabschiedung eines geliebten Menschen persönlich begleiten zu dürfen!

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert