Ich kann unglaublich viel Zeit damit verbringen, in Zitaten zu schmökern und sie auf mich wirken zu lassen.
Egal ob Trauerzitate oder Lebenszitate – das Spiel mit Worten und deren Bedeutung, die oft schon seit langer Zeit unser Leben begleiten, berührt mich.
Immer wieder, vor allem dann, wenn ich eine Rede schreibe, tauche ich ein und spüre, was zu der Person, die auf die andere Seite gegangen ist, und ihrer Familie passt.
Denn ein gut gewähltes Zitat hat Kraft. Und lässt ein Bild in uns entstehen. Eines, das oft mehr sagt als tausend Worte. Eines, das wir spüren können.
In diesem Beitrag teile ich meine Lieblingszitate und Textauszüge, die mich immer wieder aufs Neue berühren und die ich aus ganzem Herzen weitergebe. Vor allem dann, wenn Tod und Trauer Einzug in unser Leben halten.
Denn genau in diesen Tagen sind wir unglaublich berührbar und offen für alles, was unser Verstand nicht zu fassen vermag.
Bei manchen angeführten Zitaten bin ich mir nicht sicher, ob die Quellenangabe aus dem Internet stimmt, daher nenne ich in diesem Fall keine Quelle.
1. Ein Zitat, das oft verwendet wird, den Moment, in dem der Tod ins Leben kommt, aber so deutlich auf den Punkt bringt
Es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick lang still – und wenn sie sich dann weiterdreht, ist nichts mehr so, wie es war.
Genau das ist es. Wir können uns mit nichts, das uns zur Verfügung steht, wirklich auf den Moment vorbereiten, wenn ein geliebter Mensch hinüber auf die andere Seite geht.
Diese Tatsache mag zunächst unglaublich schmerzlich sein. Für mich ist sie aber eine Einladung, sich allem zuzuwenden, was jetzt kommt. Die Veränderung zu begleiten und einen Weg zu finden, der über den Tod hinaus eine Verbindung schafft.
2. Der Kleine Prinz von Antoine de Saint Exupéry ist ein großer Lehrmeister für mich, wenn es darum geht, die Welt zu fühlen.
Seine Worte begleiten viele meiner Reden.
Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.
Was vergangen ist, ist vergangen, und du weißt nicht, was die Zukunft dir bringen mag.
Aber das Hier und Jetzt, das gehört dir. Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Auch die folgende kleine Geschichte gibt so viel Aufschluss über den ewigen Kreislauf aus Abschied und Neubeginn.
Der Kleine Prinz fragt seine Rose:
„Hast du Angst vor dem Tod?“. Darauf antwortete sie: „Aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt soviel ich konnte. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen.
Nichts geht für immer verloren…
und Abschied gehört zum Leben!
3. Ein Text, der so viel über uns als Gesellschaft aussagt und der uns einlädt, uns „umzudrehen“
„Der Tod ist wie ein Schatten, der uns zeitlebens begleitet.
Aber furchteinflößend ist er nur dann, wenn wir uns nie umdrehen, um zu sehen, wer da eigentlich ist.“
In unserem Alltag scheuen wir uns so oft davor, „uns umzudrehen“. Lieber verdrängen wir die Endlichkeit und lenken uns ab. Natürlich können wir nicht den ganzen Tag damit konfrontiert werden, aber es braucht eben auch das Umdrehen und Zuwenden, um wirklich zu LEBEN.
Wenn der Tod uns dann einholt, sind wir so oft wie erstarrt.
Wie viel leichter könnte es sein, wenn wir uns bereits in unserem „normalen Alltag“ mit uns, der Endlichkeit und dem „Danach“ beschäftigen.
Dazu braucht es keine Religion. Lediglich Offenheit, Hinspüren und Wahrnehmen.
Denn wir Menschen sind so viel mehr als wir mit unseren Augen sehen und unserem Verstand begreifen können.
4. Ein wunderschöner Text über die Wichtigkeit des Trauerns
Für Trauer ist in unserer Gesellschaft wenig Platz. Zumeist wird erwartet, dass wir schnell wieder unserem geregelten Alltag nachgehen, wenn wir den Tod eines Menschen betrauern. Alles andere wird sehr schnell als pathologisch abgestempelt.
Aber…
„Der einzige Weg, nicht um dich zu trauern,
wäre, dich nicht geliebt zu haben.
So gehe ich den Weg der Trauer,
in dem Wissen, dass der ein Weg der Liebe ist.“
Unsere Trauer hat eine ungeheure Kraft. Denn sie verbindet uns mit unserer Essenz als Menschen. Sie fordert uns auf, in unser Innerstes zu lauschen, um Antworten für uns zu finden, die der Verstand nicht finden kann.
Zeit zum Trauern ist so wichtig.
Ebenso wie die Klarheit darüber, dass unsere Trauer nicht vergeht, sie uns aber liebevoll begleiten darf.
5. Worte der Aborigines über den Kreislauf des Lebens
Völker, die seit jeher mit dem Kreislauf der Natur in tiefer Verbindung standen, können eben diesen in so wunderschönen Worten wiedergeben.
Wir sind alle nur Besucher, auf dieser Welt und zu dieser Zeit.
Unsere Seelen sind nur auf der Durchreise.
Unsere Aufgabe hier ist es, zu beobachten, zu lernen, zu wachsen, zu lieben – und dann wieder nach Hause zu gehen.
Das Bild der Seele in einem Körper – wie es auch mein absolutes Lieblingszitat am Ende dieser Liste beschreibt – ist uns heutzutage leider allzu oft verloren gegangen. Wenn wir von Seele sprechen, dann meist in Zusammenhang mit einer wie auch immer gearteten Religion.
Dabei ist Seele sein unser natürlicher Seinszustand – über die Grenzen aller von Menschen gemachter Religionen hinaus.
6. Die Lakota Indianer und ihre wunderschönen Trost spendenden Wortbilder
Steht nicht an meinem Grab und weint,
nein ich schlafe nicht.
Ich bin
eine der tausend wogenden Wellen des Sees,
ich bin
das diamantene Glitzern des Schnees,
wenn ihr erwacht in der Stille am Morgen,
dann bin ich für euch verborgen,
ich bin ein Vogel im Flug, leise wie ein Luftzug,
ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht.
Steht nicht an meinem Grab und weint,
nein ich schlafe nicht.
Ich ergänze diesen wunderschönen Text oft noch mit den Worten:
Ich bin und bleibe, in Euch und um Euch.
7. Mein absolutes Lieblingszitat von C.S. Lewis
Dieses Zitat ist fester Bestandteil meiner Reden. Denn es gibt in wenigen Worten, alles, was zählt, wieder.
Du hast keine Seele. Du bist eine Seele. Du hast einen Körper.
Als Seele dürfen wir in diesem Körper Erfahrungen machen. Auch schmerzliche. Denn sie gehören zu unserem Seelenweg dazu.
Je offener wir allem begegnen, was sich zeigt und uns berühren lassen vom Leben und vom (vermeintlichen) Tod, desto leichter fällt uns dieser, unser Weg.
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